Laut eines Einheimischen gab es vor nicht mal einer Woche ein lokales Starkregenereignis, wo ein kleiner Bach massiv anschwoll und Mure Tiefbaufirma flutete (Werkstatt, mehrere Bagger und LKWs meterhoch im Schlamm), die sonst immer anderen in derartigen Situationen half, diesmal aber selbst Hilfe benötigte.
Als ich hinab zur Salzach steige und diese mächtige Überbauung des Tunnelportals und der Bahngleise mit dem kleinen Rinnsal sehe, wird einem wieder ein mal bewußt, wie innerhalb kürzester Zeit die Natur wüten kann:
An dieser Stelle war vor vielen Jahren auch ein Zug nur mit Glück nicht in den verschütteten Streckenabschnitt gebraust. Mutmaßlich deshalb diese Beton-Rutschen-Konstruktion.
Über eine Stahlgitter-Fußgänger-Brücke führt mich der Salzach-Promenaden-Weg auf die Südseite des Flußes und dann auf einem schmalen, teils glitschigen Pfad auf und ab am Fluß entlang gen Osten.
Am Eingang der Kitzlochklamm gilt es, sich orange zu behaupten: Keine Leinen- aber Helmpflicht.
Gar nicht so einfach, mit meinem Quadratschädel Helmgurte ausreichend zu weiten, aber irgendwie bekomme ich die Schüssel denn doch noch auf den Kopf.
Bereits zum Einstieg hält die Klamm einen tollen Wasserfall bereit:
Zwischendurch gibt es immer wieder absolut steinschlagsichere, unter Überhängen liegende Stellen, die auch explizit entsprechend gekennzeichnet sind:
Im Unterschied zu Aschauer Klamm, die ich vor Bad Reichenhall abwärts durchschritt, sind hier massive Konstruktionen nötig, damit ich gen Rauris aufwärts steigen kann...
Teils geht es auch durch Tunnel und ein alter Sackgassen-Stollen zur Golderkundung ist bis zur (Heiligen) Barbara (Schutzheilige der Bergleute) zu erkunden.
Zwischendurch wird immer mal die Bachseite gewechselt, es finden sich Ausstiegsoptionen für die Kletterer, die in verschiedene Klettersteige abbiegen können und teilweise kann man alte, aufgelassene Steiganlagen von früher erkennen, wo der Weg durch die Klamm wegen Hangabrutschungen verlegt wurde.
Wie wichtig der Helm für die Besucher ist, zeigt sich auch als diese beiden Klettersteiggeher direkt oberhalb des Fußweges (unbeabsichtigt) einen kleinen Zweig lostreten und dieser direkt auf Besucher auf dem Normalweg hinabsegelt.
Aus der Klamm heraus geht es ins Rauriser Hochtal gen Süden.
Wie die (ungeraden Hunderterstellen der) Wegenummern zeigen, bin ich nun in den Zentralalpen angekommen.
Der Rupertiweg (10er) und die 02A-Variante begleiten mich weiterhin.
Das Wetter ist traumhaft, auch beim Blick zurück nach Norden, wo im Hintergrund die Salzburger Schieferberge zu erkennen sind, wo ich am Vortag gen Taxenbach bergab kam.
Auf die großräumige Umleitung hatte mich schon ein älteres Ehepaar zuvor aufmerksam gemacht:
Einen ganzen Sommer haben sie den Weg gesperrt.
Nun ja, aus sicherer Entfernung auf der Umleitung sieht es an jenem Hang NICHT nach Bauarbeiten aus, aber lieber ein Mal zu viel auf Nummer sicher als umgekehrt - und ich will ja nicht wie Barbara und Janus enden (siehe Epilog 06) ;-)
Wenn man die Augen offen hält, sieht man auch auf Talwegen immer mal etwas sehenswertes:
Durch kleine Weiler geht es auf der rechten Talseite meist weit abseits der Hauptstraße ins Tal.
Eigentlich wäre Rauris ads Etappenziel, aber da ich am Vortag ja über den Gipfel hinaus bis ins Tal gegangen bin, hänge ich heute noch fünf Kilometer weiter gen Süden an.
Die Sonne brennt ganz schön vom Himmel...
... und so treffe ich zwischendrin Florian mit Frau und drei Kindern, die an einem Zaun im Schatten pausieren: Am Vortag noch planschen in der Therme gewesen, heute Fahrräder ausgeliehen und durch das Hochtal gecruist. Gerade gibt es ein gewisses Motivationsungleichgewicht in der Familie, insbesondere weil bei der Unterkunft ein kühler Pool wartet. Das Dilemma zwischen weiterer (anstrengender) Nutzung der gemieteten Räder und schnellem Abwärtsrollen zur Erfrischung an der Uentrkunft ist schon verständlich - gut, daß ich keinen Pool zur Wahl habe :-)
Begegnungen:
- 1 kleiner Frosch
- Florian mit Frau und drei Kindern bei Schattenpause vom Radeln
Lustig, dass ich gerade meinen Blog geschrieben habe, wo ich die Klamm in Gegenrichtung beschritten habe. Guten Weg!
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