Nach den für gestern angekündigten Gewittern, sagte der Wetterbericht ursprünglich ca. drei Tage instabiles Wetter mit Schauern und Regen voraus.
Eine Aktualisierung ist mangels Empfang nicht zu bekommen, aber eigentlich sieht es am Morgen gar nicht so schlecht aus:
Aber die Vernunft sollte sich durchsetzen. Und nicht nur bei mir: Auch Lena + Jutta planen die Schlechtwetter-Variante zu gehen, den Brad-Pitt-Peak (Sadnig: Drehort der Schlußszene von "Sieben Jahre Tibet") auszulassen und stattdessen die Rollbahn (ohne Flugzeuge) zu nehmen...
Auch hier findet man Überbleibsel der Bergbauzeit, wobei die letzte Hochzeit hier noch nicht ganz so lange zurück liegt: Im Ersten Weltkrieg wurde die Kupfer- und Schwefel-Miene hier vom Österreichischen Militär gekauft, wieder in Gang gesetzt und eben der Rollberg gebaut, um auf Hunten das Erz mit wenig Gefälle über große Strecke um den Berg herum zu Seilbahn für Taltransport zu bekommen.
Der Rollbahn-Weg ist traumhaft...
Immer am Hang entlang...
Durch den Wald...
Zwischendurch Ausblick nach Innerfragant und zur Talstation der unterirdischen Standseilbahn der ersten Sektion der Mölltaler Gletscherbahnen...
Oder mal durch den Berg...
Weiter durch den Wald...
... bis zu einem Parkplatz, wo die Rollbahn und der Drunter-Drüber-Themenweg enden:
Heute kommen mir einige Alpe-Adria-Trail (AAT)-Wanderer entgegen.
Da war ich vor fünf Jahren schon etwas irritiert und diesmal noch mehr: Unsereins geht Richtung Süden gen Adria und diejenigen kommen einem gen Norden in Richtung Adria entgegen.
Nun, wenn man Recht haben als Liebhaberei betreibt, ist das dann schon Rechthaberei ?
Egal wie, auch deshalb ist mir der AAT irgendwie (subjektiv) unsympatisch ;-) - Da reden wir noch nicht von der gekauften Wegführung durch Orte, die deswegen selbst von Führerautoren in Teilen angezweifelt wird.
Auf dem Weg zur (privaten) Goldberghütte (wo die mir zuerst entgegen gekommenen Linzerinnen spontan übernachtet hatten und über die - nicht ausreichend erfolgende - Wegpflege wie Rohrspatzen schimpfen) wird aus Niesel ab und an (den mein Ignore-Mode abprallen/verdampfen läßt), denn doch mal richtiger Schauer (also doch mal Regensachen anziehen).
Direkt an der Goldberghütte ist es schon längst wieder vorbei, aber der Blick gen Süden zeugt von einem wohl eher temporären Vergnügen:
An der Hütte verpasse wohl nicht nur ich den richtigen Weg, wie sich später beim Treffen mit Jutta und Lena herausstellt.
Aber bekanntlich führen ja viele Wege nach Rom.
Zwischendurch gibt es dann sogar mal wieder Sonnenschein. Es ist eben wechselhaft.
Mit den beiden Salzburg-Triest-Wanderinnen aus Berchtesgaden gehe ich eine ganze Weile zusammen, nachdem ich auf sie aufgelaufen war.
Den Großteil des letzten Abstiegs nach Stall im Mölltal schlendere ich aber alleine, da die beiden noch eine Mittagspause einlegen.
Zufällig sehen wir uns im Quartier dann aber schon wieder. Entweder gibt es nicht viel Auswahl oder mein Quartiermeister (Danke, Vater !) hatte diesselben Auswahlkriterienergebnisse :-)
Als richtig fruchtbar stellt sich aber das Fachsimpeln und Austauschen mit meinem Ferienwohnungsmitbewohner Jan heraus: Er ist bisher auch Alpe-Adria-Trail gegangen, von Umleitungen über Apshaltstraßen aber genervt und wird die Tage stattdessen nach Tarviso fahren und gen Slowenien gehen.
Wir quatschen den halben Nachmittag und beim gemeinsamen Abendessen im Ort über Touren und leckere Mohn-Gerichte (da hat einer augenscheinlich ähnliches Faible wie ich).
Für das Teilen bekommen wir von der Wirtin sogar noch Ermäßigung. Nett. Also seit der Überschreitung des Alpenhauptkamms kann ICH mich zumindest über die Wirte nicht mehr beschweren und das wird vorerst so weiter gehen, wenn ich das mal vorweg greifen darf...
Begegnungen:
- Jutta + Lena
- 2 Linzerinnen (OÖ) auf Alpe-Adria-Trail
- 1 schlecht Englisch Sprechender auf Alpe-Adria-Trail
- Jan aus Magdeburg bisher (4 Tage) auf Alpe-Adria-Trail
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen