Freitag, 12. August 2022

Epilog 15: Langer Marsch zum Déjà-vu

Untermöschach - Feistritzer Alm
(30,8 km - 1.850 Hm auf - 810 Hm ab)

Als Ausgleich zu den Mehrkilometern (Reststück der gestrigen Etappe nach Hermagor) am Morgen habe ich mir für das Ende des heutigen Abscnhitts noch eine Stunde Zusatzprogramm aus Italien zurück zum letzten kleinen österreichischen Zipfel der Tour um die Feistritzer Alm vorgenommen.

Hotel-bedingt komme ich relativ spät (09:05 Uhr) los, so daß dies ein langer Tag nach all den kurzen Etappen werden wird. Dabei hatte Bruno auf der Feldnerhütte gemeint, daß ich der erste sei, der anmerke, daß die Salzburg-Triest-Etappen meist recht kurz oder zumindest nicht übertrieben lang sind. Sonst zweifeln Menschen bei ihm wohl am Körper- und Geisteszustand dieses Oberfranken Christof Herrman, der die Route entwickelt und den Wanderführer im Rother-Verlag geschrieben hat.

Durch dsa Städtchen Hermagor bin ich relativ schnell durch. Einkaufen und ähnliches steht mangels Bedarf nicht auf dem Programm.

Danach geht es nach Querung der Gail für einige Kilometer gen Osten am Fluß entlang.

Danach folgt der lange Aufstieg durch den Wald, der durch die Nordausrichtung zusätzlich beschattet ist.

Am Weg zwischendurch eine dunkelbraune (sonst sind die doch immer beige-grün ?) Mini-Eidechse:

Die Forststraße windet sich - gefühlt endlos - eine Serpentine und Gerade nach der anderen langsam, ganz langsam nach oben...

Von diesen Gesellen habe ich auf der Tour schon unzählige gesehen, aber diese beiden bleiben für eine kurze Foto-Session wenigstens mal ruhig sitzen:

Irgendwann wird der Wald etwas lichter und ich kann zurück nach Norden und über das Tal hinweg auf den Gailtaler Höhenzug gegenüber zurückblicken:

Kurz vor dem Sattelübergang gilt es aufmerksam zu sein, um den Pfad in den Wald direkt bergan nicht zu verpassen und kurz danach war bei diesem Gatter erstmal Schluß:

Da es sich nicht öffnen läßt, kann ich hier rückblickend verschnaufend fotografieren, nachdem ich die Überkletteraktion mit dem großen Rucksack erfolgreich gemeistert habe und das Tor auch noch steht.

Die Dellacher Alm danach liegt idyllisch und hier ist plötzlich auch einiges los: Tageswanderer und einige Wanderer am Karnischen Höhenweg (KHW), wobei letztere ob ihrer (größeren) Rucksäcke leicht zu erkennen sind.

Nach dem lokalen (geographischen) Tiefpunkt auf 1.344 Metern, dem Kesselwaldgraben, gilt es wieder ordentlich Höhe zu machen.

Im oberen Teil der Görtschacher Alm ist dann der Übergang an der Starhand-Hochfläche auf 1.850 Metern auch nicht mehr weit.

Von dort ist der Blick auf die Julischen Alpen im Süden beeindruckend:

Da darf und will ich hin !

Dort war ich nämlich noch nie...

In der Querung nach dem Sattel treffe ich auch Elisabeth und Ingrid aus der Dachstein-Region in ihrer "Schicksalsgemeinschaft" mit Andy aus Graz wieder: Die drei gehen hier gerade zusammen am Karnischen Höhenweg und hatten mich bei meiner Pause oberhalb der Dellacher Alm überholt, als wir schon kurz ins Gespräch kamen. Jetzt nehmen sie mich hinab zum Gasthof Starhand noch in ihre Mitte auf und wir quatschen über wilde Touren (in 8 Jahren von Leipzig bis Süditalien: Respekt !) und sie erzählen mir von deutschen Wanderbuchautoren und ich ihnen von österreichischen.

Andy übernachtet im Rifugio Nordio-Deffar, so daß ich ihn kurz nach der Staatsgrenze nochmal treffe.

Das wäre eigentlich auch mein Etappenziel, aber ich möchte ja noch etwas weiter.

Und so heißt es für mich noch der Markierung (wieder) bergauf zu folgen:

Kurios: 403 (Südalpenweg) und 507 auf einer Markierung ?

Der Ostösterreichische Grenzlandweg (07er) geht doch vom Nebelstein (3-Länder-Eck DE-AT-CZ) nach Bad Radkersburg (3-Länder-Eck AT-HU-SLO) und die ungerade Hunderterstelle gehört in die Zentral- und nicht die Südalpen, wozu der Karnische Höhenzug gehört. Nun, die 500er-Nummern sind hier die italienischen Wege, was dann halt mal zu etwas Erstaunen in Kombination mit der österreichischen Wegenummer auf italienischem Staatsgebiet sorgen kann.

Ich werfe schon lange Schatten als die Feistritzer Alm in Sicht kommt:

Kleiner-Onkel-Pferde gibt es hier immer noch:

Vor 8 Jahren auf meinem Weg von Graz nach Monaco (Tag 18/2014) hatte ich hier nämlich schon mal übernachtet:

Und just kommt mit zwei KHW-Wanderern das Thema auch auf Graz-Monaco: Einer von beiden hat nämlich eine Französin auf ihrem Weg gen Westen getroffen. Ich werde hellhörig, denn eigentlich sollte ich alle Graz-Monaco-Wanderer kennen.

Wie sich herausstellt, hat sie den Wanderführer von Martin (Wien-Lago Maggiore), fand das Wien-Graz-Stück nicht so interessant, will dieses Jahr bis Bozen gehen, nächstes Jahr den Rest aus dem Buch und dann wer weiß...

Was der Streckenfunk immer so alles übermittelt. Hier leider nur Fotos und keine Kontaktdaten, sonst hätte ich die etwas ältere Dame schon mal angefunkt.


Begegnungen:

- 1 kleine Eidechse

- 1 große Libelle

- Elisabeth und Ingrid aus der Dachstein-Region in temporärer "Schicksalsgemeinschaft" am KHW gen Osten mit Andy aus Graz

- 1 Schwarzspecht

- 1 große Libelle

- 2 + 1 + 1 + 1 KHW-Wanderer auf der Feistritzer Alm


8 Kommentare:

  1. Die orangenen Gesellen heißen übrigens Kaisermantel :) Das hab ich letztes WoE auf meiner Wanderung bei Kufstein gelernt. Hab die letzten 3 Tage auch viele gesehen

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  2. Gibt es noch die lustige Uhr mit Tiergeräuschen über der Eingangstor?

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  3. Da werden Erinnerungen wach. Übrigens gibt es nächstes Jahr kein www02a sondern Quincinetto Susa. Lg

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    1. Ah, klingt gut.
      Ich bin gespannt :-)
      Vielleicht gibt es für mich nächstes Jahr auch mal wieder eine längere Wanderung - wir sollen schließlich Urlaub abbauen...

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    3. @Volker: das ist dann aber ein kurzes Stück im Vergleich zu deinen vorherigen Graz-Monacco Wanderstücken. Weitergehen bis Ghigo die Prali oder Villanova wäre auch eine Möglichkeit, bevor der Monte Viso kommt.

      Habe für nächsten Montag einen Zug nach Airolo gebucht, um vom Nufenenpass nach Osten (bzw. erstmal nach Südosten) weiter zu machen (statt rote Via Alpina durch die Schweiz (auch sehr teuer, 80-90 CHF für teils obligatorische HP in AV Hütte, 20 CHF für Biwakhütte und viel auf und ab wegen Nord-Süd-Tälern) auf dem GTA/SI an den Lago Maggiore, dann Schiff und nördlich von Lugano immer auf italienischer Seite möglichst nah an der Schweizer Grenze entlang). Allerdings ist das ganze nun unsicher, weil ich mir ein Wehwechen eingefangen habe und ich nun auch nicht sicher weiss, ob das mit dem Urlaub klappt. :-(

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  4. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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