Sonntag, 21. Mai 2023

Epilog 20: Schwarzer Teppich aus der Stadt

Tolmin - Tribil Superiore
(23,5 km - 1.370 Hm auf - 950 Hm ab)

Endlich geht es wieder los !

Reichlich spät (gegen 10:00 Uhr) lasse ich mich von Gabi noch für ein Abschiedsfoto ablichten und dann starte ich im Zentrum von Tolmin.

Gen Westen aus der Stadt hinaus, hat man mir zwar keinen roten, aber quasi einen nagelneuen schwarzen Teppich verlegt und zur Feier des Tages den Verkehr ausgesperrt, so daß ich ganz alleine in der Mitte der Straße dahin stolziere...

Kurz danach führt der Weg schon auf nette Single-Trails an der Soča entlang.

Kurz vor der Querung des Flußes findet sich dann noch jene lauschige Lokation am Weg, aber so früh am Tag erscheint pausieren unangemessen.

Der kleine Gebirgsbach bei Trenta ist hier schon ein richtiger Fluß geworden und an Baden in Gumpen nicht mehr zu denken.

Auf der anderen Seite geht es dann erst wieder ein wenig flußabwärts und dann beginnt der Anstieg.

Heute steht der letzte 1.000er-Gipfel der Salzburg-Triest-Route auf dem Programm und ca. 1.100 Aufstiegsmeter zum Saisonstart.

Das Wetter ist...

... wie vorhergesagt (und wie in den letzten Tagen, wenn man den beiden vom Vorabend glauben darf): Regen, in unterschiedlichen Variationen (mal mehr, mal weniger).

Aber die Vorhersage im Nationalpark-Haus von Trenta am Vortag stimmt eigentlich hoffnungsfroh: Es könnte am mittleren der geplanten fünf Wandertage auch mal Sonne (und Wärme) geben.

Kurz unterhalb des Gipfels, am Parkplatz treffe ich Gabi im vorab angegebenen Zeitbereich und zusammen gehen wir durch die wiederhergestellten Stellungen aus dem 1. Weltkrieg bis hoch zur heutigen Grenze nach Italien.


Im Steilabstieg vom Monte Na Gradu (1.114 m) bin ich dann wieder alleine, aber bei einer Schutzhütte gabelt Elfi aus Altötting mich auf und wir gehen gemeinsam weiter.

Sie hat zwar erst mit 50 das Wandern für sich entdeckt, aber was SIE in den letzten 20 Jahren alles unternommen/erwandert hat: Da bin ich ein Lehrling dagegen.

Es macht riesig Spaß sich mit ihr auszutauschen und da sie ja (im Gegensatz zu mir) noch jung ist (würde Marianne an dieser Stelle wohl sagen), hat sie unterwegs noch Schloßbesichtigungen eingeplant und bestimmt/fotografiert Blumen.

Ihr kulturelles und botanisches Wissen ist enorm !

Ich habe mit dem Gehen schon immer genug zu tun...

Elfi und ich sind augenscheinlich so angeregt im Gespräch, daß wir prompt eine Abzweigung verpassen.

Wir gehen eine offizielle Variante, die uns über einen Gipfel führt und unter anderem ca. 250 Extra-Aufstiegsmeter beschert. Na, das hat sich doch mal gelohnt.

Der Cum-Hum-Gipfel könnte auch irgendwo in Südostasien sein, wie Elfi meint:

Der Abstieg ist dann steil und stellenweise ziemlich rutschig, so daß wir uns Zeit nehmen, mit der Konsequenz, daß ich erst gegen 18:00 Uhr (mit Bahn-artiger Verspätung: da erhält Gabi natürlich ihr Geld für den Tag zurück) an der Ferienwohnung aufkreuze.

Höchste Zeit für eine schnelle Dusche und zum (Extra-)Marsch durch den Ort zum "Posto Tappa", wie man im Piemont (auf der GTA) sagen würde:

Sieht nach ehemaligem Schulgebäude aus, teilweise wurden Zimmer eingerichtet und es gibt etwas zu Essen.

Damit kenne ich mich doch so ca. von/bis ein wenig aus...

Dort treffen wir auch Elfi wieder (die ich fast nicht erkannt hätte in zivilem Outfit) und wir lernen Wolfgang und Erik aus Wien kennen, die wohl vor Elfi und mir nach der Hütte just im Wald verschwunden waren.

Die beiden haben wohl einen Trick: Nur 970 Aufstiegsmeter ?

Wie kann das sein ?

Ah, bereits den ersten Gipfel über die Straße umgangen...


Begegnungen:

- 2 Weitwanderer gen Norden

- Elfi

- 1 Feuersalamander

- Gabi

- Wolfgang und Erik (Vater und Sohn aus Wien)


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