Samstag, 6. Mai 2023

Trau. Schau. Wem.

Tolmin - Most na Soči (Bahnhof)

Zu nachtschlafener Zeit schleiche ich mich aus dem Mehrbettzimmer im Hostel und spaziere zur Bushaltestelle um's Eck.

So richtig glauben konnte und kann ich es ja nicht, daß ausgerechnet am Feiertag früh am Morgen so viele Busse in den Nachbarort Most na Soči fahren sollen, in dessen Peripherie sich ein Bahnhof befindet.

Ungewöhnlicherweise habe ich mal recht.

Tendentiell wenig überraschenderweise habe ich natürlich einen Plan B in der Tasche (und dank einer hilfreichen Seele aus dem Chiemgau auch auf dem GPS): Ich könnte ja auch mal zu Fuß gehen :-)

Die Security eines Rockfestivals will mich am Rand von Tolmin erst fast nicht durchlassen ("There is no bridge"), aber wer meinen Dickkopf kennt, kann erahnen, wie das Gespräch ausgeht, wer sich durchsetzt und daß der Klügere (= der Fluß) nachgibt und mich eine 1a Brücke erwartet, wo ich sie erwarte:

Die Farbe des Gewässers, dem ich dann auf der anderen Seite gen Süden folge, ist schon beeindruckend:

Der Weg neben der Landstraße ist allerdings überwiegend (am Rest baut man noch mit EU-Mitteln) für Radler optimiert.

Nach einem wilden Pfad am Ende lande ich schließlich direkt am Bahnhof und habe auch noch viel Zeit, mir Bahn-Ticket über die (schlechte) App der Deutschen Bahn nach einigen Schock-Momenten und -Versuchen ("Zahlung gescheitert: kontaktieren Sie Ihre Bank") letztlich doch noch rechtzeitig zu erwerben.

Wobei die Slowenen dann aber augenscheinlich sowieso nur Einheimische kontrollieren und einen Bogen um mich machen, als hätte ich etwas auf der Stirn stehen oder sonstige Kennzeichen - dabei habe ich am Vortag im Hostel EXTRA mal geduscht !

Der Anfang einer laaaangen Tages-Reise mit dem Bummelzug nach Jesenice, von dort mit dem völlig überfüllten Eurocity (ich sitze in den Einstiegsstufen eines Waggons und mit mir befinden sich noch ca. 10-12 weitere Leute im Zwischenraum dieser beiden Wagen, was den österreichischen Zugführer aber regelmäßig NICHT davon abhält, sich dann ausgerechnet in diese Tür bei Abfahrt reinquetschen zu wollen - in Deutschland wäre ein solcher Zug übrigens stehen geblieben und von der Bundespolizei über Stunden geräumt worden - in Salzburg Hbf dagegen stand auf den Displays am Bahnsteig nur, man möge doch ohne Sitzplatzreservierung BITTE nicht mehr einsteigen) bis München und dann von dort weiter zurück ins mittlere Franken.

Übrigens hat die Deutsche Bahn an diesem Tag wohl mit einer Reihe von auf mich zugeschnittenen Scherzen begonnen, was mich die nächsten Jahre begleiten wird:

Hatte das mit dem Ausfallen sicherheitshalber ignoriert (Alternativen hatte ich - zugegebenermaßen - sowieso nicht) und sollte Recht behalten.


I'll be back... 



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