Samstag, 20. Mai 2023

Der Weg zum Weg

Ich mag ja zuweilen etwas schwer von Begriff sein. Aber es gibt deutliche Zeichen, die verstehe sogar ich.

Eines dieser Zeichen ist, wenn mein Kühlschrank in diesem speziellen Ton mit mir spricht, der kaum Widerspruch erlaubt.

So ungefähr wie aktuell auf diese Art und Weise:

Lebensweisheit: 

Da sollte man/Mann nicht diskutieren - ist zwecklos oder zumindest habe ich mich noch nie argumentativ gegen die weiße Ware durchgesetzt - sondern bereits vorab die Zeichen der Zeit erkannt und den Rucksack gepackt haben.

Zeit zu gehen !

Zum Gehen fährt man aber in der Regel.

Da will ich mal keine Ausnahme machen und der Sache mit dem Zeitsprung in München (Zurück in die Zukunft) versuche ich durch früheren Start am Nürnberger Hauptbahnhof nach der Arbeit zu ENTgehen.

Nun, DAS wird schon mal geklappt haben. Und der Schaffner schmunzelt nur bei der Ticketkontrolle, denn eigentlich habe ich ja einen Fahrschein mit Zugbindung.

Der anschließend in Frage kommende Euro-City hat bereits 30 Minuten vor Ankunft 55 Minuten Verspätung (Hinweis für Gelegenheits-DB-Kunden: das ist eher als theoretisches Optimum zu verstehen und bietet in der Regel und regelmäßig Luft nach oben = hinten).

Somit lande ich in der Regionalbahn auf dem Außengleis, mit der ich wirklich nur wenige Minuten nach der ursprünglich geplanten Ankunftszeit Traunstein erreiche.

Puh, das Schlimmste und Risikoreichste ist geschafft - böse Zungen mögen munkeln, eine geführte Everest-Besteigung enthalte kaum mehr Unwägbarkeiten :-)

Zyniker meinen, die Deutsche Bahn sei der SCHNELLSTE Weg nicht unbedingt ans Ziel aber zu Alltagsabenteuern.


Per unaufgeregtem Gabi-Privat-Taxi (schnöde verläßlich) geht es zum Stopp-Over nach Traunreut und am nächsten Morgen starten wir gen Süden.


Das Wetter wird Schritt für Schritt (irgendwie schräge Formulierung für eine Auto-Fahrt) immer wechselhafter, aber ein paar Stopps an quasi historisch relevanten Stationen lassen wir uns nicht nehmen:

Am alten T34 am Wurzenpaß war ich 2014 zur Übernachtung abgeholt worden:


Im Gegensatz zu damals klappt es diesmal aber mit dem Geocache-Fund: Das war aber auch so leicht. 

Warum krabbelte da ein Weltraumaeffchen 2017 unter dem Stahlkoloss herum ?

Die Antwort ist einfach: Neuer Cache. Neues Glück ;-)

Der Täter kehrt sprichwörtlich wieder an den Tatort zurück.

Weiter geht es durch Slowenien gen Süden. Zwischenzeitlich nochmal die Füße vertreten und einen GANZEN See umrunden. bevor es dann so richtig in die Berge geht.

Auf halber Höhe zum Vršič-Paß besuchen wir noch eine russische Kapelle, die an die mehr als 400 Lawinen-Toten unter den 10.000 Zwangsarbeitern im 1. Weltkrieg erinnert, die diese Paßstraße bauen mußten.

Heute ist der Paß mit 1.611 Metern Scheitelhöhe und insgesamt 50 Haarnadelkurven der höchste befahrbare in Slowenien und am Übergang hat es kaum noch 5 Grad über Null: 

Da war es letzten Sommer aber wärmer, ich weiß es genau.

Der Täter kehrt sprichwörtlich wieder an den Tatort zurück.

Die slowenische Area 51 versteckt sich ja auf der Südseite in Trenta - bzw. deutsche Aliens werden dort bekanntermaßen in offiziell nicht existierenden Zimmern verborgen beherbergt.

Der Täter kehrt sprichwörtlich wieder an den Tatort zurück.


Letztlich kommen wir gut und ohne größere Verkehrsbehinderung in Tolmin an, nur wenige Meter von der Stelle, wo ich im August 2022 meine Alpenüberquerung Salzburg-Triest abbrechen mußte.

Der Täter kehrt sprichwörtlich wieder an den Tatort zurück.

Beim Abendessen fällt mir ein Pärchen am Tisch diagonal gegenüber auf: Verdächtiges Schuhwerk (Kategorie: Badelatschen). Verdächtiges rotes Büchlein (Kategorie: Rother-Wanderführer). Verdächtiger Anfangsbuchstabe ("S" wie "Salzburg").

Da kenne ich natürlich nichts und spreche die beiden an, als sie mit dem Essen fertig sind: Sie sind schon seit Villach unterwegs, wegen des Schnees aber meist auf den Alpe-Adria-Trail-Wegen und (natürlich) (noch) nicht über die Berge (hätte ich mir auch nur sehr schwerlich vorstellen können). Am nächsten Tag wollen sie aber nur eine kurze (Halb-)Etappe gehen, so daß ich (zurecht, wie sich herausstellen wird) vermute, sie leider in den nächsten Tagen nicht mehr zu treffen.


Begegnungen:

- Gabi (dasselbige fühlt sich wegen der Erwähnung ob Begleitung irritiert, aber auf Minderheiten kann bekanntlich in einer Demokratie nur bedingt Rücksicht genommen werden ;-)

- 2 Salzburg-Triest Früh-Wanderer (ab Villach) auf Alpe-Adria-Trail-Abwegen


3 Kommentare:

  1. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  2. Das arme Gabi... :( Da fährt es dem Paten 5 Tage lang sein Zeugs hinterher, und dann kommt vom ungehobelten Teil seiner multiblen Persönlichkeit so ein Kommentar. Na warte...!!! ;)

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    1. Ah, die fränkische Störstrahlung (wie die Badische Barbara wohl anmerken würde) wirkt noch ;-)

      Wobei, richtig korrekt wäre wohl "muldible" :-)

      Vorausfahren nennt sich das wohl statt hinterher mit der Mohrrübe.

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