Montag, 4. Juli 2022

Tag 09: Kalte Dusche zu nasser Letzt

La Ruscoletta - Rif. Consèria
(18,6 km - 1.090 Hm auf - 590 Hm ab)

Am Morgen strahlt die Sonne (noch) vom blauen Himmel, aber da es gleich wieder in den Wald geht und abwärts, ist groß Schwitzen erstmal nicht angesagt.

400 Höhenmeter geht es erstmal ins Tal hinab.

Danach führt der Weg nach Querung des Flußes Maso di Spinelle in dessen Seitental Val Campelle nach Nordosten bergauf.

Immerhin kann ich hinterher NICHT behaupten, man habe mich nicht DEUTLICH gewarnt:

Gegen 12:00 Uhr beginnt es zu regnen. Erst nur leicht, aber augenscheinlich recht dauerhaft, denn eine kurze Pause unter Bäumen ändert an der Sachlage nichts.

Also erstmal Fotoapparat wegpacken, ein trockenes Hemd anziehen (das T-Shirt ist vom Schwitzen bergauf schon naß), die Regenjacke zumindest mal parat obenauf legen und den Überzieher über den Rucksack ziehen (viel hilft der ja meist nicht, aber besser als nichts).

Weiter geht's...

Der Regen ist nicht sehr stark und bald hört er auch wieder auf. Die Wolken bleiben aber.

Immer wieder liegen verstreut an der Straße bzw. am Hang einige Häuser - könnten Ferien-/Wochenendhäuschen sein.

Irgendwann lasse ich die letzten Häuser und das Rif. Carlettini auf 1.400 Metern hinter mir, die Straße wird zusehens schlechter und der Wald lichter.

Plötzlich beginnt es RICHTIG zu regnen, just kurz bevor der Fußweg des Schlußanstiegs beginnt: Also Anorak an.

Auf Regenhose verzichte ich - was sich später als suboptimale Entscheidung herausstellen wird.

Eine Stunde ist jetzt zum Ziel noch ausgeschrieben.

Das werden lange 50 Minuten und 40 Minuten Gewitter :-(

Ich zähle immer mit, in der Regel ist es 1-2 Kilometer entfernt, allerdings kommen mir am Weg neben einer Familie (teils ganz ohne Regenschutz) zunehmend Wassermassen entgegen.

Das nasse Gras tut sein übriges.

VÖLLIG durchnäßt laufe ich am Rif. Malga Consèria ein.

Alle fünf Tische sind mit trockenen Wanderern besetzt.

Nur EINER hatte hier das falsche Timing. Shit happens.

Aus Protest verweigere ich mich einer (weiteren) Dusche in der Hütte.

Traumhaft ist es hier (wenn man wieder trockene Klamotten am Leib hat) auf 1.848 Metern:

Und der Blaubeerkuchen erst. Und die heiße Schokolade wird mir heute auch nicht verweigert (wie vor einigen Tagen am Passo Campogrosso):

Davon ordere ich (zur Sicherheit) gleich noch ein zweites Gedeck und denke an den Blaubeerkuchen auf der TMB-Tour mit Marianne 2010 (hier gab es auch keinen unpassenden Kellner, so daß man eine halbe Etappe hätte weitergehen müssen).

Draußen brennt zwischenzeitlich die Sonne wieder ganz ordentlich vom Himmel:

Ein paar nette Hüttenhunde hat es hier auch:

Vor der idyllischen Alm trocknen meine Sachen und aus den Bergstiefeln kommt Dampf !

Und wo kommt das (Flaschen-)Bier (samt Gläsern - also immerhin stilecht !) her ?

Aus Bayreuth. Oberfranken.

Ratz-fatz zieht der Himmel gegen Abend aber wieder zu und schon donnert es erneut.

Der Kellner aus Padua meint, so gehe es schon die ganze Zeit: Jeden Tag etwas Regen und schnelle Wetterwechsel zwischen den Extremen.


Begegnungen:

- 1 Pilzsammler

- 2 Gämsen im Wald

- 1 Eidechse


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