(20,6 km - 360 Hm auf - 1.230 Hm ab)
Am Vorabend hatte es nach dem Essen begonnen zu Gewittern und zu Regnen. Schnell verziehen sich alle nach drinnen und als ich gegen 21:30 im sog. "Gipfellager" mich im zweiten Stock in den Hüttenschlafsack direkt unter dem Dach verkrieche, hagelt es ohrenscheinlich ordentlich auf das Blechdach.
Die ersten stehen am Morgen bereits um 04:30 Uhr auf, um mit einer Stunde Gehzeit zum Sonnenaufgang am Gipfel der Henne zu sein.
Es soll sich gelohnt haben, wie mir nach dem Frühstück zu Ohren kommt und zu diesem Zeitpunkt war es auch noch/wieder trocken.
Um die Frühstückszeit herum regnet es aber nochmal/wieder ganz ordentlich. Soll das jetzt heute der erste Regentag der Tour nach vier Wochen werden ? Die Vorhersage (und der Wirt) prognostizierten die Schauer doch eigentlich erst für den Tagesverlauf/Nachmittag ?
Nun, im Gegensatz zu den über's Wochenende auf der Hütte Verweilenden (z.B. der Bayreuther Mehr-Generationen-Herren-Truppe) möchte ich ja weiter, schließlich habe ich für heute ja von langer Hand Rendez-vous mit dem Versorgungs-Konvoi aus dem oberen Franken vereinbart.
So rüste ich mich in der guten Stube mit Regenhose und Anorak, während die sonstigen Anwesenden noch auf bessere Zeiten warten, wobei ich mich in Anbetracht des nassen, windigen und feuchten Graus vor der Tür auch gerne noch in das ein oder andere Gespräch verwickeln lasse, denn die nette Dame vom Nebentisch realisiert gerade, warum ich gestern in Badehose aus dem See steigend so komisch gemustert aussah: Zebra-Look.
Naja, eigentlich nicht: Zebras haben ja viele schlanke streifen. Meine sind eher weniger und ziemlich breit.
Ich erinnere somit wahlweise an einen Schabrackentapir oder ein Lakenvelder Rind (siehe auch E1 durch Deutschland: Tag 08/2020): Typisches Weitwandermuster halt. Kennst Du einen, kennst Du alle ;-)
Nun aber wirklich los...
Bereits nach 15 Minuten Abstieg vom Wildseeloderhaus entledige ich mir der Regenhose und der Jacke: So richtig Regen ist das gar nicht. Es sah sowieso die ganze Zeit gen Tal so hell aus.
Über den Lärchfilzkogel mit seinen Kabinen im Grüppchenkonzept geht es bergab und an Mittelstation und Speichersee für die Schneekanonen vorbei auf den Fußweg gen Fieberbrunn.
Zwischendurch noch ein gemischtes Foto-Motiv, nur für einen Hauptdarsteller war kein Fotograph zu finden:
Im Hintergrund des Porträts sieht man die Loferer Steinberge. Ein mächtiger Felsriegel und die letzte alpine Herausforderung vor Salzburg.
Aber das hat noch bis morgen Zeit...
Zwischendurch noch eine österreichische Agrarkultur, wo Sch.... zu Gold gemacht wird:
Zumindest zu goldgelben Blüten auf dieser sehr gedeihlichen Plantage am Wegesrand.
Ob des trüben Wetters (kalt ist es aber eigentlich nicht wirklich) sind gar keine menschlichen Badegäste am Lauchsee, dafür hat eine Entenfamilie die Gunst der Stunde genutzt und just die Badeinsel gekapert:
Irgendwie hatte ich schon wieder verdrängt, wie weit es vom Lauchsee noch in den Ort selbst ist.
Am Wegesrand eine zweckentfremdete Nutzung einer Regular-Munitionskiste:
Das ist ja fast so, wie diese komischen Menschen, die Tupperware in der Küche nutzen... ;-)
Das lange Tal durch Fieberbrunn gehe ich bis zur Abzweigung zum Bahnhof und jenseits desselbigen führt mich mein Weg auf den Spuren von 2001 (nur diesmal eben rückwärts) bergauf in Richtung Sankt Jakob.
Hier hat sich ein Künstler ausgetobt:
Vom Jakobsweg (wo ich KAT-Walk-Wanderer aus Thüringen auf ihrer letzten Etappe treffe) biege ich dann nochmal bergauf auf den Panoramaweg (mit ordentlich Auf und Ab) ab.
Manchmal geht es durch den Wald, dann wieder über offenes Gelände.
Und zurück in den Wald...
Am Fuß der Buchensteinwand endet allerdings die Beschilderung.
Die weiterführenden Hinweise sind fein säuberlich getilgt.
Komisch. Evtl. wegen Steinschlaggefahr, weil die ganzen Häuser mittlerweile auch lückenlos von riesigen Fangnetzen abgeschirmt werden ?
Ich gehe jedenfalls kein Risiko ein und gehe DIREKT bei der Pension Schneeglöckerl vorbei (wo ich später nächtigen werde) und den Talweg gen Sankt Ulrich am Pillersee weiter.
Plötzlich halten zwei Autos mit quietschenden Reifen und verdächtigen Kennzeichen neben mir: Ein großes Hallo und mit dem Foto haben sie mich auch gleich noch erwischt:
Das letzte Bild mit Hinkelstein und Nikolausbart...
Um es am nächsten Tag nicht ganz so weit zu haben, gehe ich noch weiter bis zum Fuß der Loferer Steinberge:
Das Wetter ist wieder richtig gut, die Sonne knallt vom Himmel und so tut etwas Schatten schon wieder sehr gut:
Am Abzweig zum Parkplatz am Waldrand in Weißleiten instruiere ich das Privat-Taxi zwecks Abholung.
Frisch geduscht und vorerst nicht mehr im Weihnachtsmann-Look kann dann mit der ganzen Coburger Truppe auch ein Foto für die unliebsamen Nachbarn aus der verfeindeten katholischen Nachbar-Kleinstadt im Osten geschossen werden:
Schön, wenn man Besuch bekommt. Schöner, wenn der Besuch so umfangreich ausfällt.
Am schönsten, wenn sich alle freuen, einen mal wieder zu sehen, auch wenn man dafür ein paar Hundert Kilometer fahren muß. - Würde ein bestimmter Menschenschlag aus Sachsen-Anhalt jetzt wohl wieder nicht verstehen (die auch für einen runden Geburtstag nicht weiter als 30 Kilometer fahren)...
Müssen sie aber auch nicht :-)
Begegnungen:
- 2 Falken
- Ehepaar aus Thüringen auf dem KAT Walk
- Coburg-Gang: Eltern, Gabi/Uli, Sybille/Thomas
- Ingrid und Siggi
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